RG WittichenauProjekteErhalt der Nasswiese am Schwarzen Graben Knappenrode

NABU Wittichenau setzt sich für den Erhalt von Naturschätzen um Knappenrode ein

Kaisermantel auf der Wiese am Schwarzen Graben Knappenrode – Foto: Herbert Schnabel
×
Kaisermantel auf der Wiese am Schwarzen Graben Knappenrode – Foto: Herbert Schnabel

Die Bergarbeitergemeinde Knappenrode ist allseits von Wald umgeben, aber auch größere Gewässer wie Knappensee, Graureihersee und Spannteich bereichern die Natur. Große Flächen sind als Naturschutzgebiet, Fauna-Flora-Habitat-Gebiet, Vogelschutzgebiet oder Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Weniger Beachtung finden kleine artenreiche Wiesen und Gräben. Nachdem 1995 eine binsen- und seggenreiche Nasswiese am Schwarzen Graben durch die Botanikerin Sonja Müller im Rahmen der landesweiten Biotopkartierung gemeldet wurde, nahm sich der NABU Wittichenau der Fläche an. Die Wiese befand sich in einem sehr schlechten Zustand und war infolge der Nutzungsaufgabe stark verbuscht. 

Mit der Stadt Wittichenau wurde eine Nutzungsvereinbarung abgeschlossen. Dank einer Förderung konnte die Wiese entbuscht und danach jährlich ab Juli gemäht werden. Die Maßnahmen zeigten Wirkung: Auf der Wiese konnten 90 Pflanzenarten bestimmt werden, darunter viele Rote-Liste-Arten, zum Beispiel Großes Zweiblatt, Natternzunge und Zittergras. Der angrenzende Schwarze Graben beherbergt viele Insekten, Schnecken und Wasserpflanzen. Bei einer Kartierung der Libellen in diesem Jahr sammelten die Mitglieder des NABU Wittichenau mehr als 1.600 Exuvien, also Larvenhäute geschlüpfter Libellen, von zwölf Arten. Besonders positiv fielen die hohe Dichte des in Sachsen vom Aussterben bedrohten Spitzenflecks und des gefährdeten Kleinen Blaupfeils auf.  

×
Wiesenmahd am Schwarzen Graben Knappenrode – Foto: Herbert Schnabel
Wiesenmahd am Schwarzen Graben Knappenrode – Foto: Herbert Schnabel
×
Feuriger Perlmuttfalter – Foto: Herbert Schnabel
Feuriger Perlmuttfalter – Foto: Herbert Schnabel
×
Spitzenfleck-Männchen – Foto: Herbert Schnabel
Spitzenfleck-Männchen – Foto: Herbert Schnabel

Um blütenreiche Nahrungsflächen für Insekten – insbesondere Tagfalter, Libellen, Hummeln und Wildbienen – zu erhalten, wird bei der im Juli stattfindenden Mahd eine Teilfläche stehengelassen. Damit die geschützte Nasswiese dauerhaft erhalten bleibt, hat der NABU Sachsen die Wiese mit einer Größe von 1.410 Quadratmetern im Februar 2020 von der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH erworben.



Mitglied werden!
Werde aktiv für Mensch und Natur!