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NABU Wittichenau pflegt Bärlapp

Standort im Stadtwald Wittichenau

Pflegeeinsatz im Stadtwald Wittichenau – Foto: Nicola Glaser
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Pflegeeinsatz im Stadtwald Wittichenau – Foto: Nicola Glaser

Ein Teil des Wittichenauer Stadtwaldes liegt im NSG, SPA und FFH – Gebiet Dubringer Moor. Im Januar und Februar 2025 finden Holzerntemaßnahmen auf ca.11 ha Fläche, ursprünglich 16 ha geplant, in einem von Kiefern dominierten Areal am Wittichenauer Waldbad statt. Die im Durchschnitt 50jährigen Kiefernbestände werden turnusentsprechend durchgepflegt, um so die im Unterstand vorhandenen Stieleichen zu fördern. Vorhandene Altkieferninseln und Birken im Arbeitsgebiet werden erhalten, Roteichen und Fichten dagegen entnommen. Langfristig sollen diese Kiefer- Monokulturen in naturnahe klimastabile Eichenmischwälder umgewandelt werden. Diese Holzerntemaßnahmen sind im Vorfeld mit der UNB des Landkreises Bautzen, Frau Trinks und Herrn Rothmann abgestimmt worden.

Keulen-Bärlapp – Foto: Herbert Schnabel
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Keulen-Bärlapp – Foto: Herbert Schnabel

Um geschützte Arten bei der Holzernte zu schonen, müssen ihre Standorte bekannt sein. Bereits ab Oktober gab es mit der Unteren Naturschutzbehörde, der Naturschutzstation Neschwitz, dem Jagdpächter und der Revierförsterin (SBS) von Wittichenau Frau Kobalz erste Absprachen. Es folgten mehrere Waldbegehungen zur Suche nach sogenannten Biotopbäumen, Greifvogelhorsten und Standorten von geschützten Pflanzen. Westlich des Waldbades befindet sich ein Standort des früher häufigen Keulen-Bärlapp, welcher durch zunehmende Sukzession gefährdet ist. Dieser Standort wurde zunächst mit Warnband abgesteckt. Im Rahmen des Bundesprojektes „MoSaiKTeiL: Moore, Sand, Kiefern und Teiche – Neue Ansätze zur nachhaltigen Entwicklung der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ erhielt der NABU Wittichenau den Auftrag, diesen Standort des Keulen-Bärlapp durch Entbuschung, Entkrautung und Schaffung von Rohbodenstellen zu pflegen, um somit wieder bessere Bedingungen für das Überleben dieser gefährdeten Pflanzenart zu schaffen. Dazu fand am 28.12.2024 ein Arbeitseinsatz statt, an dem sich 12 Naturfreunde beteiligten. Alles musste auf der 200 m² großen Fläche mit größter Vorsicht in Handarbeit erledigt werden, um die nur noch 15 kleinen Pflanzen nicht zu beschädigen. Hoffen wir, dass die Pflegemaßnahmen Erfolg haben und der Bestand sich wieder erholt. Es wäre der schönste Lohn für unsere Arbeit.

Herbert Schnabel, NABU Wittichenau
Dorit Kobalz, Staatsbetrieb Sachsenforst

Logo – Grafik: MoSaiKTeiL
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Logo – Grafik: MoSaiKTeiL

Finanziert wird das Projekt im Förderschwerpunkt „Hotspots der biologischen Vielfalt“ des Bundesprogramms Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)



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